Der Hund in meinem Bett

Das Thema ist für die meisten Menschen sehr polarisierend.  Dabei ist es doch ganz einfach:

Wer körperliche Nähe nicht mag, der sollte seinem Hund nicht erlauben, ins Bett zu kommen. Die meisten Dalmatiner kuscheln nämlich gern.
Wer Hunde eklig, ja richtig unhygienisch findet, hält sich im Normalfall gar keinen Hund. Alles andere wäre schräg oder?
Wer fürchtet, der Platz im Bett würde aus einem Hund einen Terroristen machen, sollte andere Bücher lesen. 😉

Meine Hunde schlafen im Bett. Ich kuschle nämlich gern, weil mich leicht friert und seit ich mit Keks Rücken an Rücken schlafe, haben sich auch die Probleme mit der Lendenwirbelsäule in Luft aufgelöst. Meinem Mann dagegen ist es eher zu warm. Für ihn wäre die lebende Wärmflasche nichts. Deshalb haben wir ein überbreites Bett, damit jeder nach seinem Wunsch schlafen kann und doch alle in einem Bett Platz finden. 😉

Ein dominanter Hund entsteht nicht durch erhöhte Plätze sondern durch fehlende Grenzen. Ein Hund braucht klare Regeln. Ausnahmen versteht er nicht. Man kann einem Hund durchaus beibringen, dass er ins Bett darf, aber auf der Couch nichts zu suchen hat. Dann gibt es keine Probleme mit hundeängstlichen Gästen. Bei uns sitzt der Hund auch auf der Couch, sehr zur Freude unserer Kinder. Aber so  mancher Gast ist wenig begeistert, wenn sich der Hund plump vertraulich neben ihn knallt…. immer mit Körperkontakt, denn Kuscheln ist soooo schön. Deshalb würde ich Hundehaltern mit vielen Gästen nicht empfehlen, den Hund auf die Couch zu lassen.

Leinenzwang

Leinezwang ist in München eigentlich kein Thema. Aber das menschliche Mitinander gestaltet sich oft schwierig.

Die sterilen Parks mit ihren grünen „Halte-den-Hund-von-der-Wiese-fern“-Pfosten meiden wir. Westpark, Ostpark…. wer braucht die schon? Dafür stromern wir im Winter  an der Isar rum. Im Sommer kein Thema, da die Menschen so viel Müll (Essensreste, Scherben, Dosen, Menschenkot inkl. Taschentücher rundrum…) verursachen, dass es keinen Spaß macht, dort zu laufen.

Der Perlacher Forst ist zwar gespickt mit Radfahrern und Joggern, doch einem echten Stadthund macht das nichts. Traurig ist nur die aggressive, rücksichtslose Fahrweise mancher Radfahrer. Sie beanspruchen die Wege für sich. Ausweichen in die taufeuchte Wiese ist keine Option, langsam fahren auch nicht. Hunde bitte an der 1-Meter-Leine führen, denn weder Freilauf noch lange Leine kann vom Radler akzeptiert werden und so wird sogar meine blinde Freundin ab und an touchiert, weil sie nicht aus dem Weg springt…. springen kann. Aber wir bleiben stur. Da Radfahrer selbst in wurzeligen Nebenwegen zu finden sind, gibt es einfach keine Möglichkeit, ernsthaft auszuweichen. Bei gutem Wetter besonders im Frühling, aber auch den ganzen Sommer durch hält man sich mit Kindern und Hunden besser fern von den beiden asphaltierten Wegen durch den Wald.

Dann wäre da noch der Englische Garten.
Während der Teil in Schwabing völlig mit Touristen überlaufen ist, ist der Park doch zwischen Aumeister und Hirschau auch für Hundehalter sehr schön. Es gibt auch zahlreiche als reine Fußwege gekennzeichnete Wege, um radlern auszuweichen. Im „Kleinen Hofbräuhaus“ treffen sich dann auch Massen an Hundehaltern, die leider nicht alle darauf achten, wie sich ihr Hund benimmt. Daher ist das wohl kein Ort für unsichere oder gar aggressive Hunde. Hier heißt es Nerven bewahren.

Die Hundemeile Unterhaching / Neubiberg, Freilaufzone im Landschaftspark, am Zaun der Bundeswehruni entlang ist auch sehr schön, wenn gleich die Planer versäumt haben, dort einen wetterunabhängigen Weg zu schaffen. Bei Tauwetter oder längerem Regen sind die „Wege“ reiner Matsch. Beleuchtung wenn es im Winter schön früh dunkel wird? Fehlanzeige. Aber gerade für junge, verspielte Hunde ist es toll, da man dort häufig verspielte Hunde trifft. Es ist aber extrem windig und es gibt keinen rundweg. Nur am Zaun entlang hin und her, allerdings mit tollem Bergblick.

Infineon hat einen tollen Park mit künstlichen Seen, allerdings gilt dort eigentlich Leinenzwang und Hunde gilt es vom Wasser fern zu halten. Doch wo kein Kläger, da kein Richter. Die zahlreichen Abfalleimer machen es leicht, den Hundedreck wegzuräumen und die meisten Hunde laufen frei und sind gut sozialisiert und erzogen. Aber man muss auf Wild achten. Die Gänse hinterlassen auf allen wegen ihre Häufchen, die mancher fälschlicher Weise den Hunden andichtet und wegen der Feldhasen und der S-Bahn am Rande des Parks sollte man den Hund erzogen haben, bevor man ihn dort ableint.

Auch wenn es immer und überall Konfliktpotential mit Fahrradfahren und Co. gibt, ist München doch eine sehr schöne Stadt für Hundehalter. Wenn jeder ein wenig Rücksicht nimmt, Hundehalter ebenso wie Nichthundehalter, steht einem friedlichen Zusammenleben nichts im Wege. Wir üben derzeit das Kommando „Seite“, damit ich die Hunde vom Weg in die Wiese schicken kann, wenn wieder ein risikofreudiger Radfahrer anrast.

Liebe Radfahrer,
wenn Ihr Hunde oder kleine Kinder seht:
Fahrt nicht nebeneinander, fahrt langsam und bremsbereit, haltet Abstand und überholt nicht. Im Falle eines Unfalls zahlt die Hundehaftpflicht, aber weder euren Schmerz noch den des angefahrenen  Hundes wird das lindern oder? Und wer grob fahrlässig in Menschen oder Hunde rast, bekommt nicht mal Geld von der Versicherung, denn der stärkere Verkehrsteilnehmer (Radfahrer) muss auf die Schwächeren (Fuß- und Pfotengänger) Rücksicht nehmen.
Besser ihr kommt alle gesund und munter ans Ziel und eben 5 Minuten später.